Fragen und Antworten Zwergensprache

Die Idee das auch hörende Baby von der Kommunikation mit der Zeichensprache profitieren könnten, wird seit den 80er Jahren vor allem in Amerika und England erforscht. Man fand heraus, dass hörende Babys, von denen mindestens ein Elternteil gehörlos war, viel früher kommunizieren konnten, als gleichaltrige Kindern. Besonders in den Skandinavischen Länder gehören die Handzeichen mittlerweile zum Standard in jeder Kinderkrippe.

Theoretisch kannst du deinem Baby bereits ab Geburt einige Zeichen, wie zum Beispiel das Zeichen für Milch, zeigen. Aber natürlich hat dein Kind in dem Alter noch nicht die motorischen Fähigkeiten die Zeichen nachzumachen. Sobald es seine Hände gezielt einsetzen kann, kann es auch die Babyzeichen formen. Meist ist dies ab einem Alter von 6 – 9 Monaten der Fall.

Zu spät ist es erst, wenn dein Kind sich mit Worten so ausdrücken kann, dass du seine Bedürfnisse gut verstehen kannst. Auch wenn bereits die ersten Worte sprudeln, bieten die Handzeichen ihm ein größeres Vokabular und gerade bei schwierig auszusprechenden Worten kannst du es verstehen und Frustration vermeiden. Gerade etwas ältere Kinder mit 15-18 Monaten erlernen die Zeichen unglaublich schnell und profitieren so sofort von der Babyzeichensprache.

Nein, auch wenn das der erste Gedanke ist, der bei vielen aufkommt. Dadurch, dass die Zeichen immer mit dem entsprechenden Wort verwendet werden, ersetzt die Zeichensprache die gesprochene Sprache nicht. Im Gegenteil, oft wird so mit den Kindern intensiver und bewusster kommuniziert, sodass es sein kann, dass die Kinder eher und umfangreicher sprechen.
Das endgültige Ziel sollte für hörende Babys nicht die Perfektionierung der Handzeichen, sondern immer die gesprochene Sprache sein! Darauf sind unsere Klassen und Lehrpläne ganz klar ausgerichtet.

Das ist bei jedem Kind ganz individuell. Oft wird während des Sprechenlernens sowohl mit Zeichen als auch mit Worten kommuniziert, bis die gesprochene Sprache ausreicht und es gut verstanden wird.
Sollte dann vielleicht ein Geschwisterchen zur Welt kommen, haben die Großen oftmals sehr viel Spaß daran, die Zeichen wieder hervorzuholen und mit dem neuen Baby zu kommunizieren.

Ursprünglich ist die Gebärdensprache das Kommunikationsmittel für gehörlose oder hörgeschädigte Menschen.
Hörende Babys können uns zwar verstehen, aber es dauert lange, bis sie uns antworten können. Die motorischen Fähigkeiten lernen sie schon viel früher. Daher bietet es sich an, die Vorteile der Zeichensprache auch für hörende Kinder und ihre Eltern zu nutzen.
Die Zwergensprache ist auf der deutschen Gebärdensprache aufgebaut. Sie benutzt – wo möglich – deren Handzeichen. Zum Teil wurden schwierige Zeichen aber vereinfacht und so angepasst, dass auch kleine Hände damit klarkommen. Die Kurse können deshalb von allen Eltern und Babys – mit oder ohne Hörprobleme – besucht werden.
Eine große Hilfe kann die Zwergensprache auch für Kinder mit Down Syndrom oder einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte sein, da für diese Kinder die gesprochene Sprache meist eine große Herausforderung darstellen kann.

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